Die TCM steht dem Fasten eher kritisch gegenüber, vor allem dann, wenn die Nahrungszufuhr komplett eingeschränkt wird. Die TCM legt großen Wert auf "Jing" - das ist die vorgeburtliche Energie, die in den Nieren - als Lebensenergie - gespeichert wird. Dieses Jing ist kostbar und sollte bewahrt und geschützt werden. Schützen können wir es, wenn wir uns mit nachgeburtlichem Jing regelmäßig versorgen, das ist einerseits die Atmung und die Nahrung. Nichts essen bedeutet nach dieser Sichtweise - vom vorgeburtlichen Jing zu leben, dh. man verbraucht etwas sehr kostbares.
Meine Interpretation nach vielen Jahren als Ernährungsberaterin ist inzwischen etwas "milder", vor allem bei Menschen mit starkem Übergewicht, Bluthochdruck oder anderen gesundheitlichen Herausforderungen - 1-2 Wochen Fasten sind da durchaus hilfreich, um einmal Hitze/Druck aus zu leiten und so wieder gesünder zu werden.
Wir sind ja jetzt vor Ostern in der traditionellen Fastenzeit. Viele nutzen das als Anlass, einmal ohne Schokolade, Alkohol etc. auszukommen. Auf was verzichtest du gerade?
Als kleine Anregung - dauerhaft und nicht nur für die 40 Tage vor Ostern - leg einen Gemüsetag pro Woche ein, das unterstützt deinen Körper mit extra Vitaminen und Mineralstoffen und gleicht die ein oder andere Köstlichkeit, die du dir sonst gönnst aus.
Wie funktioniert ein Gemüsetag? Du kannst Gemüse essen, soviel zu willst, idealerweise aufgeteilt auf 3 Mahlzeiten. Besonders bekömmlich sind Gemüsesuppen oder gedünstetes Gemüse mit Kräutern und wenig Salz.
Dazu gibt es Reis oder Kartoffeln. Hier eine Rezept-Idee:
Ofengemüse, dh. auf ein Backblech Gemüse in groben Stücken geben, z.B. Kartoffeln, Karotten, (Stangen)Sellerie, Zucchini, Brokkoli, Cocktailtomaten – mit etwas Olivenöl beträufeln, nach Belieben würzen, z.B. mit Rosmarin, Salz, Pfeffer – alles gut mit den Händen vermischen und bei 180 Grad 30 – 40 Minuten backen.
Schmeckt, kalt, lauwarm und frisch aus dem Ofen.